Infoseite // Ruckelnde Bilder bei Kameraschwenks



Frage von Dieter Vogelsberg:


Hallo, Ihr Experten für Videotechnik,
mich plagt folgendes Problem:

ein mit einer Video-8-Kamera aufgenommener Video-8-Film läßt sich mit
einem Video-8-Rekorder problemlos auf einem Fernseher wiedergeben.

Der selbe Film wurde mit eine Pinnacle-TV-Karte PCTV Pro und der
Software PCTV Vision auf meinen PC übertragen, mit "Magix Filme auf
CD&DVD Version 3.5" bearbeitet und schließlich auf eine DVD gebrannt.
Das Abspielen der DVD auf meinem PC mit dem Windows Mediaplayer oder
mit einem InterVideo Player liefert voll zufriedenstellende Resultate.
Sobald ich die DVD mitf meinem Standalone-Player von SEG auf dem
Fernseher abspielen will, ergeben sich jedoch unschöne ruckelnde
Bewegungen bei Kameraschwenks.

Hat jemand einen Tip, wie ich diesen Fehler ausmerzen kann ?
Mit herzlichem Dank im voraus für hilfreiche Hinweise und freundlichen
Grüßen
Dieter Vogelsberg


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Antwort von Lars Mueller:

Dieter Vogelsberg wrote:
>
> Hallo, Ihr Experten für Videotechnik,
> mich plagt folgendes Problem:

Bin ich nicht. Darf ich trotzdem? :-)

> Sobald ich die DVD mitf meinem Standalone-Player von SEG auf dem
> Fernseher abspielen will, ergeben sich jedoch unschöne ruckelnde
> Bewegungen bei Kameraschwenks.
>
> Hat jemand einen Tip, wie ich diesen Fehler ausmerzen kann ?

Besseren Player nehmen? Datenrate ändern? Vielleicht ist die Datenrate
zu hoch und das Laufwerk kommt nicht mit? Vielleicht ist die Auflösung
oder die Datenrate ungewöhnlich und der Prozessor hat zuviel Arbeit?
Probier doch mal einen anderen Player oder vergleiche deine Daten mit
einer kommerziellen DVD.

Gruß Lars


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Antwort von Alan Tiedemann:

Dieter Vogelsberg schrieb:
> Sobald ich die DVD mitf meinem Standalone-Player von SEG auf dem
> Fernseher abspielen will, ergeben sich jedoch unschöne ruckelnde
> Bewegungen bei Kameraschwenks.

Halbbildreihenfolge vertauscht? Sonst fällt mir nur ein was Lars bereits
gesagt hat.

Gruß,
Alan

--
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Antwort von Carla Schneider:

Günter Bradel wrote:
>
> Dieter Vogelsberg schrieb:
>
> >[vertauschte Halbbilder...]
>
> Hallo,
>
> ganz einfach: Besuch einmal bei www.magix.de das Kundenforum und dann
> die "Abteilung" FACUD oder auch VDL.
>
> Dort wirst Du sehen, dass immer wieder über diese Problematik der
> falschen Halbbildreihenfolge (;bff / tff) diskutiert wird. Magix
> verwendet per default bff (;%bottom field first), wahrscheinlich haben
> Deine mit der Videokarte aufgenommenen Filme die Halbbildreihenfolge
> top field first (;%tff).

Es gibt offenbar DVD Player die ganz gleich ob bff oder tff ein
Video immer falsch abzuspielen, waehrend es auf einem anderen
DVD Player richtig laeuft. Dabei ist es egal ob man das Video
auf dem Computer hergestellt hat, oder ob es z.B. aus einem
Standalone DVD Recorder stammt.
Vielleicht sind diese Player fuer Video-DVD ueberhaupt ungeeignet,
und nur fuer non-interlaced Material, also z.B. alle Kinofilme
brauchbar.
Ein einfacher Test ist z.B. ein Video aus dem Fernsehen mit einer
waagrechten Laufschrift .

> Wenn Du bei Magix auf einen importierten
> Videoclip mit der rechten Maustaste klickst und dann "Eigenschaften"
> aufrufst, siehst Du (;meistens sogar richtig) die Halbbildreihenfolge
> des Originalfilmes. Beim Encodieren kannst Du bei den Eigenschaften
> des Decoders die Halbbildreihenfolge (;interlaced, bff bzw. tff)
> ankreuzen. Manchmal hilft auch die Ausgabe [x] noninterlaced; dann
> ruckelts nicht mehr, der Film auf dem Fernseher wird aber subjektiv
> unschärfer.
>
> Ich hatte vor einiger Zeit ebenfalls diese Probleme (;obwohl sie gar
> nicht auftreten dürften) - gib mal im Kundenforum bei Magix meinen
> Nick "nurprobleme" ein ;-)
>
> Tschüss
> Günter

--
http://www.geocities.com/carla sch/index.html


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Antwort von Rainer Ostmann:

"Carla Schneider" schrieb

> Es gibt offenbar DVD Player die ganz gleich ob bff oder tff ein
> Video immer falsch abzuspielen, waehrend es auf einem anderen
> DVD Player richtig laeuft. Dabei ist es egal ob man das Video
> auf dem Computer hergestellt hat, oder ob es z.B. aus einem
> Standalone DVD Recorder stammt.

Sinn eines *jeden* DVD Players ist es doch wohl in erster
Linie Video-DVDs zu spielen. Jeder Player sollte also einen
Film mit korrekt eingestellter Halbbildreihenfolge ruckelfrei
abspielen, sofern er DVD /- kompatibel ist (;das sind eigent-
lich fast alle, zumindest eines der beiden Formate).

Wichtig ist halt, dass man schon beim Digitalisieren die rich-
tige Halbbildreihenfolge (;also die des Originals) wählt. Und dann
nochmal nach dem Schnitt beim Rendern ins MPEG Format.
Nur dann ist eine ruckelfreie DVD (;VCD/SVCD...) gewährleistet.

Mit Laufschrifften, die sich horizontal durchs Bild bewegen, kann
man das am besten testen, wenn man nicht weis, welches Halbbild
die Videokamara zuerst aufnimmt.

Einige Programme verwirren zusätzlich: Was das eine "Halbbild A"
nennt, nennt ein anderes Programm "B" und umgekehrt. Hier hilft
eigentlich nur ausprobieren...

--
Gruß, Rainer Ostmann

Bitte nur in der NG antworten. Meine hier angegebene Mail-
Adresse rufe ich nur selten ab. Falls es doch mal sein muss:
RpunktOstmannBindestrichDetmoldatgmxpunktnet ;-)



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Antwort von Carla Schneider:

Rainer Ostmann wrote:
>
> "Carla Schneider" schrieb
>
> > Es gibt offenbar DVD Player die ganz gleich ob bff oder tff ein
> > Video immer falsch abzuspielen, waehrend es auf einem anderen
> > DVD Player richtig laeuft. Dabei ist es egal ob man das Video
> > auf dem Computer hergestellt hat, oder ob es z.B. aus einem
> > Standalone DVD Recorder stammt.
>
> Sinn eines *jeden* DVD Players ist es doch wohl in erster
> Linie Video-DVDs zu spielen. Jeder Player sollte also einen
> Film mit korrekt eingestellter Halbbildreihenfolge ruckelfrei
> abspielen, sofern er DVD /- kompatibel ist (;das sind eigent-
> lich fast alle, zumindest eines der beiden Formate).

Sinn ist es progressive scan Film DVDs richtig abzuspielen,
das andere scheint eine Zugabe zu sein die manche Player nicht haben.

>
> Wichtig ist halt, dass man schon beim Digitalisieren die rich-
> tige Halbbildreihenfolge (;also die des Originals) wählt. Und dann
> nochmal nach dem Schnitt beim Rendern ins MPEG Format.
> Nur dann ist eine ruckelfreie DVD (;VCD/SVCD...) gewährleistet.
>
> Mit Laufschrifften, die sich horizontal durchs Bild bewegen, kann
> man das am besten testen, wenn man nicht weis, welches Halbbild
> die Videokamara zuerst aufnimmt.
>
> Einige Programme verwirren zusätzlich: Was das eine "Halbbild A"
> nennt, nennt ein anderes Programm "B" und umgekehrt. Hier hilft
> eigentlich nur ausprobieren...

Ich dachte auch dass es sowas waere. Aber nachdem ich DVD gemacht habe die
auf einem DVD Player korrekt laeuft auf einem anderen aber diesen Fehler hat
bin ich anderer Meinung.
Der Testfilm war: Aus einem Fahrenden Zug mit high-speed shutter gefilmte
Masten. Auf dem einen Player ziehen sie korrekt vorbei, bei dem anderen
sieht man jeden Mast doppelt.


--
http://www.geocities.com/carla sch/index.html


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Antwort von Dieter Vogelsberg:

Hallo, liebe Tipgeber,
ich bedanke mich für die vielen, schnell übermittelten Hinweise !!
Damit konnte das Problem gelöst werden:
Ich habe in "Magix Filme auf CD&DVD" beim DVD-Brennvorgang die
Halbbild-Reihenfolge umgekehrt. Jetzt gibt es bei der Wiedergabe auf
meinem standalone-DVD-Player keine ruckelnden Bilder mehr.
Eure Hilfe war großartig !
Viele Grüße
Dieter

On Sun, 23 May 2004 11:24:10 0200, Alan Tiedemann
wrote:

>Halbbildreihenfolge vertauscht? Sonst fällt mir nur ein was Lars bereits
>gesagt hat.
>
>Gruß,
>Alan



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Antwort von Rainer Ostmann:

"Carla Schneider" schrieb

> Sinn ist es progressive scan Film DVDs richtig abzuspielen,
> das andere scheint eine Zugabe zu sein die manche Player nicht haben.

Sind "Kauf-DVDs" denn nicht progressive scan? Davon bin ich
jedenfalls ausgegangen (;das sie es sind). Von daher müsste
jeder Player damit zurecht kommen.

Falls es nicht so ist, könntest Du natürlich recht haben und
ich habe wieder was dazu gelernt. Mein Uralt DVD-Player von
Cyberhome kommt jedenfalls mit progressive Scan Filmen zu-
recht. Ich musste allerdings auch lange experimentieren, bis ich
wußte, welche Halbbildreihenfolge meine Digitalkamera hat, und
welche (;A oder B) für's Rendern eingestellt werden musste.

--
Gruß, Rainer Ostmann

Bitte nur in der NG antworten. Meine hier angegebene Mail-
Adresse rufe ich nur selten ab. Falls es doch mal sein muss:
RpunktOstmannBindestrichDetmoldatgmxpunktnet ;-)




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Antwort von Carla Schneider:

Rainer Ostmann wrote:
>
> "Carla Schneider" schrieb
>
> > Sinn ist es progressive scan Film DVDs richtig abzuspielen,
> > das andere scheint eine Zugabe zu sein die manche Player nicht haben.
>
> Sind "Kauf-DVDs" denn nicht progressive scan? Davon bin ich
> jedenfalls ausgegangen (;das sie es sind). Von daher müsste
> jeder Player damit zurecht kommen.

Richtig - mit progressive scan.
Selbsgemachte Video DVDs sind aber interlaced, und damit
kommt offenbar nicht jeder Player zurecht.

>
> Falls es nicht so ist, könntest Du natürlich recht haben und
> ich habe wieder was dazu gelernt. Mein Uralt DVD-Player von
> Cyberhome kommt jedenfalls mit progressive Scan Filmen zu-
> recht.

Ja das muessen ja alle.

> Ich musste allerdings auch lange experimentieren, bis ich
> wußte, welche Halbbildreihenfolge meine Digitalkamera hat, und
> welche (;A oder B) für's Rendern eingestellt werden musste.

Wenn es geht ist es gut. Ich habe beide moeglichkeiten probiert
und es ging nicht , auf diesem Player. Bei neueren Playern war
es kein Problem.
Ein DVD Recorder hatte auch dieses Problem nicht, dafuer blieb
er immer an den Grenzen der urspruelichen MPEG Files haengen
die zu der DVD verarbeitet wurden.

--
http://www.geocities.com/carla sch/index.html


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Antwort von Rainer Ostmann:

"Carla Schneider" schrieb

> > Sind "Kauf-DVDs" denn nicht progressive scan? Davon bin ich
> > jedenfalls ausgegangen (;das sie es sind). Von daher müsste
> > jeder Player damit zurecht kommen.
>
> Richtig - mit progressive scan.
> Selbsgemachte Video DVDs sind aber interlaced, und damit
> kommt offenbar nicht jeder Player zurecht.

Oh mann, ich habe interlaced und progressive scan gleich
gesetzt. Ich bin also früher davon ausgegangen, dass "Kauf-
DVDs" interlaced sind. Danke für die Belehrung.

--
Gruß, Rainer Ostmann

Bitte nur in der NG antworten. Meine hier angegebene Mail-
Adresse rufe ich nur selten ab. Falls es doch mal sein muss:
RpunktOstmannBindestrichDetmoldatgmxpunktnet ;-)



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Antwort von Gernot Zander:

Hi,

in de.comp.tv video Rainer Ostmann wrote:
> Oh mann, ich habe interlaced und progressive scan gleich
> gesetzt. Ich bin also früher davon ausgegangen, dass "Kauf-
> DVDs" interlaced sind. Danke für die Belehrung.

Wenn es Reportagen, Musikvideos oder sowas sind, dann sind sie
auch interlaced. Spielfilme sind - wegen der Quelle - natürlich
progressive. Genau wie im TV halt auch.

mfg.
Gernot

--
(;Gernot Zander) www.kabelmax.de *Keine Mailkopien bitte!*
Bei "init S" schreit der Admin ja noch laut "Die Stühle weg!" und
tritt dem User erst dann das Sitzmöbel weg. (;Stefan Tomanek)


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Antwort von Volker Schauff:

>>Oh mann, ich habe interlaced und progressive scan gleich
>>gesetzt. Ich bin also früher davon ausgegangen, dass "Kauf-
>>DVDs" interlaced sind. Danke für die Belehrung.
>
> Wenn es Reportagen, Musikvideos oder sowas sind, dann sind sie
> auch interlaced. Spielfilme sind - wegen der Quelle - natürlich
> progressive. Genau wie im TV halt auch.

Es gibt durchaus einige Interlace DVDs.

Theoretisch geht hier auch Top Field First und Bottom Field First,
sofern die Field Order im encodeten MPEG korrekt gekennzeichnet ist.

Allerdings: Manche Player (;so wie ich gehört hab einige ältere
Cyberhome) haben Probleme mit Bottom Field First, weshalb man evtl. die
Field Order beim Encoden rumdrehen sollte. Normal spricht nichts
dagegen, TFF-Material (;z.B. TV-Karten und viele MJPEG-Karten) TFF zu
encoden und BFF-Material (;z.B. DV) BFF zu encoden. Ein guter
MPEG-Encoder weiß, sei es bei bestimmten Materialien automatisch, bei
anderen manuell, ob das Eingangsmaterial BFF oder TFF ist und gibt man
fürs Encoding was anderes an dreht er die Field Order vor dem Encoding
um (;womit es kein Problem ist, ursprüngliches BFF-Material korrekt TFF
zu encoden und somit eventuellen Problemen vorzubeugen)


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Antwort von Rainer Ostmann:

"Gernot Zander" schrieb

> Wenn es Reportagen, Musikvideos oder sowas sind, dann sind sie
> auch interlaced. Spielfilme sind - wegen der Quelle - natürlich
> progressive. Genau wie im TV halt auch.

Wahrscheinlich habe ich das jahrelang falsch verstanden. Ich
dachte "interlaced" heißt "50 Halbbilder abwechselnd". So wer-
den Spielfilme und alles andere im TV doch auch gesendet? Ich
verstehe gar nichts mehr. Und Progressive heißt "non interlaced"?

Ich glaube ich war jahrelang falsch informiert, was mich als "Hobby-
Film-Aufzeichner Digital" wohl nicht benachteiligte, da ich mit den
falschen Infos richtig umgegangen bin.

Vielleicht kann mich mal jemand auf die richtige Spur führen?

--
Gruß, Rainer Ostmann

Bitte nur in der NG antworten. Meine hier angegebene Mail-
Adresse rufe ich nur selten ab. Falls es doch mal sein muss:
RpunktOstmannBindestrichDetmoldatgmxpunktnet ;-)



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Antwort von Hans-Peter Falken:

Hallo Rainer,

> > Wenn es Reportagen, Musikvideos oder sowas sind, dann sind
> > sie auch interlaced.

ja

> > Spielfilme sind - wegen der Quelle - natürlich
> > progressive. Genau wie im TV halt auch.

Nein, so nicht.

> Wahrscheinlich habe ich das jahrelang falsch verstanden.
> Ich dachte "interlaced" heißt "50 Halbbilder abwechselnd".
> So werden Spielfilme und alles andere im TV doch auch gesendet?

Genau.

> Ich verstehe gar nichts mehr. Und Progressive heißt "non
> interlaced"?

"Progressive" und "non interlaced" ist nicht dasselbe.

(;Analoges) Fernsehen wird immer im Zeilensprungverfahren gesendet - das geht
nicht anders, die Norm ist halt so. Also 50 Halbbilder pro Sekunde, macht 25
Vollbilder. Das gilt also völlig unabhängig vom Inhalt. Der Grund für diese
70 Jahre alte Erfindung war vorwiegend, bei der Bandbreite für 25 Vollbilder
ein "flimmerfreies" 50 Hz-Bild zu erreichen.

Wird ein Spielfilm gesendet, kommen zwei aufeinanderfolgende Halbbilder vom
selben Filmbild, passen also exakt zueinander. Das sollte also auch bei
Bewegungen keine Kammeffekte am Monitor erzeugen. Die Übertragung erfolgt
also interlaced, der Inhalt ist non-interlaced.
Echte Fernsehbilder (;Sportübertragungen oder aus dem Studio) sind dagegen
stets auch interlaced aufgenommen, was als Nebeneffekt die
Bewegungsauflösung etwas verbessert.

Progressive kennzeichnet dagegen das Verfahren, bei dem das komplette
Vollbild in einem Arbeitsgang von oben nach unten aufgenommen und übertragen
wird. DVDs können wohl so codiert sein.

Der DVD-Player macht beim Anschluss des Fernsehers über ein Antennen- oder
SCART-Kabel aber wieder ein interlaced-Signal daraus, damit der (;analoge)
Fernseher damit zurecht kommt.

Schöne Grüße
Hans-Peter



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Antwort von Gernot Zander:

Hi,

in de.comp.tv video Rainer Ostmann wrote:
> "Gernot Zander" schrieb

>> Wenn es Reportagen, Musikvideos oder sowas sind, dann sind sie
>> auch interlaced. Spielfilme sind - wegen der Quelle - natürlich
>> progressive. Genau wie im TV halt auch.

> Wahrscheinlich habe ich das jahrelang falsch verstanden. Ich
> dachte "interlaced" heißt "50 Halbbilder abwechselnd". So wer-
> den Spielfilme und alles andere im TV doch auch gesendet? Ich

Ja, aber beide Halbbilder entspringen einem Filmbild, passen
also zusammen. Bei Video-Kameras (;außer einige Ausnahmen)
werden aber tatsächlich 50 Halbbilder aufgenommen, zwischen
denen sich das Objekt oder die Kamera bewegen kann, also passen
die Bilder nicht zusammen.
Dem Fernseher ist das egal.
Wenn du das auf dem PC-Moni anzeigst, bekommst du (;weil der
nunmal immer alle Bildzeilen auf dem Schirm hat) diese
Kamm-Effekte.

> verstehe gar nichts mehr. Und Progressive heißt "non interlaced"?

Das TV-Bild ist immer interlaced, das ist so im Standard fest-
geschrieben. Also braucht man einen Bezeichnung dafür, dass beide
Halbbilder aus einem Frame stammen - progressive. Einige DV-
Videokameras kann man umschalten, sie nehmen also das Bild
nur 1x auf, machen daraus 2 Halbbilder, die dann aufgezeichnet
werden. Filmfreaks lieben den Look bei Schwenks und so...
Und man hat es leichter, später scharfe Standbilder zu
extrahieren.

mfg.
Gernot

--
(;Gernot Zander) www.kabelmax.de *Keine Mailkopien bitte!*
Hi! Ich bin der berüchtigte .signature-Virus. Mach mit und kopier
mich in deine .signature!


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Antwort von Rainer Ostmann:

"Hans-Peter Falken" schrieb

> > Wahrscheinlich habe ich das jahrelang falsch verstanden.
> > Ich dachte "interlaced" heißt "50 Halbbilder abwechselnd".
> > So werden Spielfilme und alles andere im TV doch auch gesendet?
>
> Genau.

Also doch richtig verstanden...

> > Ich verstehe gar nichts mehr. Und Progressive heißt "non
> > interlaced"?

> "Progressive" und "non interlaced" ist nicht dasselbe.

Aha!

> (;Analoges) Fernsehen wird immer im Zeilensprungverfahren gesendet - das geht
> nicht anders, die Norm ist halt so. Also 50 Halbbilder pro Sekunde, macht 25
> Vollbilder. Das gilt also völlig unabhängig vom Inhalt. Der Grund für diese
> 70 Jahre alte Erfindung war vorwiegend, bei der Bandbreite für 25 Vollbilder
> ein "flimmerfreies" 50 Hz-Bild zu erreichen.

Das habe bisher gwewußt.

> Wird ein Spielfilm gesendet, kommen zwei aufeinanderfolgende Halbbilder vom
> selben Filmbild, passen also exakt zueinander. Das sollte also auch bei
> Bewegungen keine Kammeffekte am Monitor erzeugen. Die Übertragung erfolgt
> also interlaced,

Wußt' ich doch, ich zweifelte schon an meinem Verstand ;-)

> der Inhalt ist non-interlaced.
> Echte Fernsehbilder (;Sportübertragungen oder aus dem Studio) sind dagegen
> stets auch interlaced aufgenommen, was als Nebeneffekt die
> Bewegungsauflösung etwas verbessert.
>
> Progressive kennzeichnet dagegen das Verfahren, bei dem das komplette
> Vollbild in einem Arbeitsgang von oben nach unten aufgenommen und übertragen
> wird. DVDs können wohl so codiert sein.

Aha, das wußte ich nicht!

> Der DVD-Player macht beim Anschluss des Fernsehers über ein Antennen- oder
> SCART-Kabel aber wieder ein interlaced-Signal daraus, damit der (;analoge)
> Fernseher damit zurecht kommt.

Danke für die Belehrung!

--
Gruß, Rainer Ostmann

Bitte nur in der NG antworten. Meine hier angegebene Mail-
Adresse rufe ich nur selten ab. Falls es doch mal sein muss:
RpunktOstmannBindestrichDetmoldatgmxpunktnet ;-)



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Antwort von Frank Klemm:

In article <2hbuuuFb8a6nU1@uni-berlin.de>, Rainer Ostmann wrote:
> "Carla Schneider" schrieb
>
>> Sinn ist es progressive scan Film DVDs richtig abzuspielen,
>> das andere scheint eine Zugabe zu sein die manche Player nicht haben.
>
> Sind "Kauf-DVDs" denn nicht progressive scan? Davon bin ich
> jedenfalls ausgegangen (;das sie es sind). Von daher müsste
> jeder Player damit zurecht kommen.
>
Nein.

Ob progressiv oder nicht, ist keine Eigenschaft einer DVD, sondern
die Eigenschaft jedes Bildes. So sind Teile der DVD (;z.B. meist
der Hauptfilm) progressiv und andere Teile (;Making of) meist
gemischt progressiv und interlaced.

Progressive Abtastung ist sogar eine Eigenschaft, die von Bildpunkt
zu Bildpunkt sich ändern kann. Der Abspann ist z.B. häufig progressives
Filmmaterial interlaced Laufschrift.

Bei Musikvideo (;z.B. von X. Naidoo) gibt es auch welche, die
dauernd zwischen beiden Abtastungen hin- und herspringen.

Und dann gibt es noch die Kategorie von DVDs, die von Video-Tapes
gemacht worden, bei denen aber die Halbbilder falsch zusammengesetzt
wurden. Quelle war 25p, auf VHS auf 50 Halbbilder verteilt, für
die DVD dieses als Quelle genommen (;was schon eine Frechheit ist)
und falsch zusammengesetzt.

Beispiel: The Killing Fields

Dann gibt es noch das ganze Elend der DVDs, die aus NTSC-DVD entstanden
sind. Beispiel, was mir einfällt: The Wall (;Der Film).

Als weitere Beispiel für gemischte (;progressiv interlaced) Abtastung
kann man TV-Mitschnitte aufführen, in die die Sender Laufschrift einblenden.
Pro 7 z.B.

--
Frank Klemm



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Antwort von Frank Klemm:

In article <2hetnuFbn9abU1@uni-berlin.de>, Rainer Ostmann wrote:
> "Gernot Zander" schrieb
>
>> Wenn es Reportagen, Musikvideos oder sowas sind, dann sind sie
>> auch interlaced. Spielfilme sind - wegen der Quelle - natürlich
>> progressive. Genau wie im TV halt auch.
>
> Wahrscheinlich habe ich das jahrelang falsch verstanden. Ich
> dachte "interlaced" heißt "50 Halbbilder abwechselnd". So wer-
> den Spielfilme und alles andere im TV doch auch gesendet? Ich
> verstehe gar nichts mehr. Und Progressive heißt "non interlaced"?
>
Man muß zwischen Quellkodierung, übertragung und Darstellung
unterscheiden.

Quellkodierung ist eine Eigenschaft der Aufnahmekamera.
Werden alle Bildpunkte zur gleichen Zeit benutzt oder gibt es
zwischen ungeraden und geraden Zeilen einen Versatz (;von
20 oder 17 ms).

Film ist immer progressiv (;16p, 18p, 24p, 30p, 48p),
Video hängt von der Kamera ab. Traditionell eher
interlaced (;50i, 60i), aber aktuelle Profikameras können
häufig beides (;zusätzlich 24p, 25p, 30p, 50p, 60p).

Analoge Übertragung sieht nur interlaced vor, weiterhin
gibt es keine Möglichkeit der Kennzeichnung, ob das
Signal ursprünglich interlaced oder progressiv war.

Daher ist dort immer eine Konvertierung auf 50i oder 60i
notwendig, die modernde analoge TV-Geräte wieder rückgängig
machen müssen. Bei digitaler Übertragung ist diese
Konvertierung nicht notwendig, die ATSC sieht dort
die Formate 24p, 30p, 60p und 60i standardmäßig vor.
Die EBU hat an dieser Stelle 25p, 50p und 50i.

Das letzte ist die Darstellung. Bei LCDs, Plasmas,
Beamern wird immer progressiv darstellt.

Röhren erfordern meist, da bei TVs nur niedrige Zeilenfrequenzen
erlaubt sind (;15...48 kHz) eine interlaced-Darstellung.

Beispiele:
Spielfilm
- Aufzeichnung mit 1080 Zeilen mit 24p
- Senden per DVB-S als 1080 Zeilen mit 24p mit 18 Mbps MPEG-2
- Darstellen auf einem 33,75 kHz HDTV-Röhrenmonitor mit 1080 Zeilen
und 60i

Live aus dem Studio
- Aufzeichnung mit 1080 Zeilen mit 60i
- Senden per DVB-S als 1080 Zeilen mit 60i mit 27 Mbps MPEG-2
- Darstellen auf einem 33,75 kHz HDTV-Röhrenmonitor mit 1080 Zeilen
und 60i

Sport
- Aufzeichnung mit 720 Zeilen mit 60p
- Senden per DVB-S als 720 Zeilen mit 60p mit 27 Mbps MPEG-2
- Darstellen auf einem 45 kHz HDTV-Röhrenmonitor mit 720 Zeilen
und 60p

Live aus dem Studio
- Aufzeichnung mit 720 Zeilen mit 30p
- Senden per DVB-S als 720 Zeilen mit 30p mit 18 Mbps MPEG-2
- Umrechnen auf 960 Zeilen (;*1.3333)
- Darstellen auf einem 45 kHz HDTV-Röhrenmonitor mit 960 Zeilen
und 90i

Spielfilm
- Aufzeichnung mit 576 Zeilen mit 25p
- Senden per PAL-BG als 576 Zeilen mit 50i
- Empfang als 50i, Zusammensetzen der 50 Halbbilder zu 25 Vollbildern 25p
- Darstellen auf einem 31,25 kHz 100 Hz-Röhrenmonitor mit 576 Zeilen
und 100i

Reportage aus dem Studio:
- Aufzeichnung mit 576 Zeilen mit 50i
- Senden per PAL-BG als 576 Zeilen mit 50i
- Empfang als 50i, Deinterlacen, das Ergebnis sind 576 Zeilen mit 50p
- Darstellen auf einem 31,25 kHz 100 Hz-Röhrenmonitor mit 576 Zeilen
und 100i

Das sollte reichen.

--
Frank Klemm


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Antwort von Gernot Zander:

Hi,

in de.comp.tv video Frank Klemm wrote:
> Ob progressiv oder nicht, ist keine Eigenschaft einer DVD, sondern
> die Eigenschaft jedes Bildes. So sind Teile der DVD (;z.B. meist
> der Hauptfilm) progressiv und andere Teile (;Making of) meist
> gemischt progressiv und interlaced.

> Progressive Abtastung ist sogar eine Eigenschaft, die von Bildpunkt
> zu Bildpunkt sich ändern kann. Der Abspann ist z.B. häufig progressives
> Filmmaterial interlaced Laufschrift.

Au ja.
Und NTSC-Konvertate, die mit Durchblendung der überzähligen Frames
in zwei Fields eines PAL-Frames dann sogar den Dinterlacer über-
fordern, weil sie ja auch noch auf 576 hochgerechnet wurden.
Man schaue sich mal "Die Nanny" an (;Ton ausmachen - den überlebt
man nicht als normaler Mensch).

mfg.
Gernot

--
(;Gernot Zander) www.kabelmax.de *Keine Mailkopien bitte!*
Solange ich bei Unix bin, erzählen mir immer irgendwelche Quasselköppe,
dass das ein aussterbendes System ist. Das sind jetzt ca. 15 Jahre.
(;Karlo Gross)


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Antwort von Frank Klemm:

In article , Gernot Zander wrote:
> Hi,
>
> in de.comp.tv video Frank Klemm wrote:
>> Ob progressiv oder nicht, ist keine Eigenschaft einer DVD, sondern
>> die Eigenschaft jedes Bildes. So sind Teile der DVD (;z.B. meist
>> der Hauptfilm) progressiv und andere Teile (;Making of) meist
>> gemischt progressiv und interlaced.
>
>> Progressive Abtastung ist sogar eine Eigenschaft, die von Bildpunkt
>> zu Bildpunkt sich ändern kann. Der Abspann ist z.B. häufig progressives
>> Filmmaterial interlaced Laufschrift.
>
> Au ja.
> Und NTSC-Konvertate, die mit Durchblendung der überzähligen Frames
> in zwei Fields eines PAL-Frames dann sogar den Dinterlacer über-
> fordern, weil sie ja auch noch auf 576 hochgerechnet wurden.
> Man schaue sich mal "Die Nanny" an (;Ton ausmachen - den überlebt
> man nicht als normaler Mensch).
>
Wenn es mal ordentliche Displays geben sollte, dann kannst Du Dir sicher
sein, daß Du 50% der DVDs, die Du hast, entsorgen kannst, weil die
Bildqualität einfach nur weh tut.

--
Frank Klemm


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